Verlöschen die Lichter in Europa?
DISKUSSION aktuell:
27.2.2022 (Friedenszentrum) - von Burkhard Jäger
Verlöschen die Lichter in Europa?
Vor etwas mehr als 100 Jahren prophezeite der englische Außenminister Edward Grey: "Jetzt gehen die Lichter aus in Europa und niemand von den Lebenden wird sie mehr leuchten sehen." - Anlass war der Kriegseintritt Englands in den 1. Weltkrieg, nachdem deutsche Truppen, Belgiens Neutralität verletzend, ihre Kriegswalze gegen Frankreich in Bewegung gestzt hatten.
Mit historischen Analogien ist es immer so eine Sache; und "Geschichte" wiederholt sich nie schablonenhaft. Aber so manche Zeitgenoss*innen werden sich in diesen Stunden an diesen geschichtlichen Augenblick erinnert fühlen:
Jetzt bekommen wir alles, was wir nicht wollten!
DISKUSSION aktuell:
27.2.2022 (Friedenszentrum) - von Ingeborg Gerlach
Jetzt bekommen wir alles, was wir nicht wollten!
Es ist in der Tat, da muss man unserer Außenministerin Recht geben, eine andere Welt, in der wir seit dem 24. Februar leben. Jetzt ist die Zeit der Scharfmacher gekommen, für die Abrüstung und Entspannung keine Mittel der Politik sind. Jetzt wird aufgerüstet weit über die angepeilten Zwei Prozent des BIP hinaus. Scholz will 100 Milliarden für die Verteidigung aufwenden Von der Klimawende, die viel Geld kostet, redet kein Mensch mehr. Die Ukraine bekommt aus Deutschland schwere Waffen, das ist nachvollziehbar in der jetzigen Situation. Aber auch die Hardliner müssen Kröten schlucken, Hunderttausende von Flüchtlingen werden ins Land kommen. Doch darauf bereitet man sich jetzt schon ordentlich vor. Wer denkt noch an die syrischen oder afghanischen Geflüchteten, die in eisiger Januarkälte an der griechischen Grenze erfroren, weil man sie immer wieder ins Niemandsland zurückstieß? Jetzt geht es also doch, wenn man nur will.
26.2. Mahnwachen in Braunschweig
Samstag 26. Februar 2022
11.00 Uhr Mahnwache des Friedensbündnisses auf dem Kohlmarkt Braunschweig
13:00 Uhr Mahnwache und Kundgebung von ver.di Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen auf dem Platz der Deutschen Einheit, Braunschweig
Die Waffen nieder, stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa
Aufruf und Appell
- Sofortiger Stopp aller kriegerischen Handlungen
- Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine
- Hilfe für die Bevölkerung
- Neustart eines Friedensprozesses
Abschied von Hans-Georg Hartwig
22.02.2022
"Wir trauern um unseren Friedensfreund Hans-Georg Hartwig. Als langjähriger Aktivist im Friedensbündnis gab er wesentliche Impulse für die Friedensarbeit. Er sorgte dafür, dass die „Zeitung gegen den Krieg“ stets dabei war; er war es, der die Ostermärsche und die Demos zu den Antikriegstagen anmeldete und mit den Megafondurchsagen dafür sorgte, dass unsere Anliegen auch gehört wurden. Hans-Georg war ein zutiefst aufrichtiger, freundlicher und hilfsbereiter Mensch. Sein unerschütterlicher Optimismus und sein Humor haben anderen oft in schwierigen Situationen Mut gemacht. Er fehlt uns jetzt schon."
Friedenszentrum Braunschweig e.V.
Bildquelle: https://youtu.be/SWCG9CL-nAA?t=381 (Youtube-Kanal des Friedenszentrums)
WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS - Februar 2022: »NATO-Osterweiterung und »War on Terror« - zwei Seiten einer Medaille?«
Vortrag und Diskussion mit Ingar Solty
Video zur Zoom-Veranstaltung vom 17.2.2022 https://youtu.be/KwMPNEgXnS0
Kaum irgendwer würde die derzeitige, mit der NATO-Osterweiterung in Zusammenhang stehende krisenhafte Entwicklung um die Ukraine mit dem sogenannten »War on Terror« in Verbindung bringen; d. h. mit dem Krieg, der von einer zahlenmäßig schwankenden Koalition gegen Al Qaida, den IS, Afghanistan, den Irak ... geführt worden ist. Der Referent wird der Frage nachgehen, ob bzw. in welcher Hinsicht dieser Zusammenhang besteht.
WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS - Januar 2022: »Das Scheitern des Afghanistankrieges - ein Aus für Auslandseinsätze?«
Vortrag und Diskussion mit Claudia Haydt
Video zur Zoom-Veranstaltung vom 20.1.2022 https://youtu.be/0UjLSKgDK_s
Claudia Haydt analysiert politisch das Scheitern des Westens im Afghanistankrieg, der ohne klare Zielsetzung geführt wurde, stellt die eigentlichen Hintergründe und die geostrategischen Interessen, die zu dem Krieg geführt haben dar, und geht auch auf die Auswirkungen auf die Bundeswehr ein.
Nicht mehr lieferbare Publikationen des Friedenszentrums digital verfügbar
Die dreiteilige Buchreihe "Braunschweig im Bombenkrieg" steht seit Beginn 2022 komplett digital und kostenfrei zum Download zur Verfügung. Auch der historische Ausstellungskatalog »Helden, Mörder, Opfer« liegt digitalisiert vor.
Dokumente zur Ausstellung, Band 1
Hrsg.: Frieder Schöbel / Heinz Friedrich - 144 Seiten, zahl. Abbild. u. Faks. - wvb Wissenschaftlicher Verlag Berlin
Download:
»» Inhalt - 62,5 MB
»» Umschlag - 4,6 MB
Atomwaffenverbotsvertrag feiert seinen ersten Geburtstag
Zum 22.1.2022: Erster Jahrestag der Ächtung der Atomwaffen
Vor genau einem Jahr – am 22. Januar 2021 trat der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft: Eine einstimmige Mehrheit der UN-Vollversammlung hat die Ächtung der Atomwaffen durchgesetzt und einen weltweit gültigen Vertrag ermöglicht. Das Inkrafttreten des Vertrags ist ein historischer Meilenstein der globalen Bewegung für nukleare Abrüstung, die vor 75 Jahren begann und über mehrere Generationen andauert. Der Vertrag verkörpert den Willen der Menschheit, ohne Atomwaffen zu leben. Er stellt einen Sieg der internationalen Demokratie und multilateralen Diplomatie über die Dominanz der Weltmächte dar.
Deutschland ist diesem Vertrag noch nicht beigetreten! Die Regierung begründet das mit der atomaren Teilhabe durch die Nato: tatsächlich lagern in Büchel Atomsprengköpfe, die im Notfall mit amerikanischen Jagdbombern von deutschen Soldaten zum Einsatz gebracht werden sollen.
Das Ziel der Friedensbewegung ist es, dass auch Deutschland dem Atomverbotsvertrag beitritt und atomwaffenfrei wird.
Neue Gedenkstele für Gedenkstätte Buchhorst
"Gemeinsam haben Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Braunschweigischen Stiftung, der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Dr. Thorsten Kornblum, sowie Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Donnerstag (13. Januar) eine Informationsstele zur Erinnerung an die Opfer der NS-Justiz an der Gedenkstätte Braunschweig-Buchhorst freigegeben. Sie soll an mindestens 25 Soldaten und Zivilisten erinnern, die von der NS-Militärjustiz bzw. vom damaligen Volksgerichtshof als Deserteure oder Widerstandskämpfer zu Tode verurteilt und am heutigen Standort der Stele erschossen wurden. (...)"
weiter dazu in der Pressemitteilung auf https://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/nachrichten/infostele-buchhorst.php
und auch im Beitrag von Uwe Meier im braunschweig-spiegel
"Gedenkstätte Braunschweig-Buchhorst erinnert nicht nur an Opfer der NS-Justiz, … …. sondern auch an das Engagement der Zivilgesellschaft und die Versäumnisse über die Täter zu informieren.(...)"
https://braunschweig-spiegel.de/gedenkstaette-braunschweig-buchhorst-erinnert-nicht-nur-an-opfer-der-ns-justiz/
Frieder Schoebel zu letzerem:
"Einige Bemerkungen zum Artikel Uwe Meiers (BS-Spiegel) über die Gedenkstätte Schießstand Buchhorst
Ukraine - eine Krise in Permanenz?
DISKUSSION aktuell:
30.12.2021 (Friedenszentrum) - von Burkhard Jäger
Ukraine - eine Krise in Permanenz?
Entwicklungsdynamiken erschließen sich in der Regel dadurch, dass man schlaglichtartig zwei (oder mehr) Daten miteinander vergleicht und sich die einschlägigen Veränderungen auf Landkarten, in Statistiken, Fotos etc. pp. miteinander vergleicht. - Manche Zeitgenoss*innen, die sich z. B. im Jahre 1992 in Europa (und auf dem Globus) umsahen, waren mit dem US-amerikanischen Autor Francis Fukuyama der Meinung, nun sei in der Tat das "Ende der Geschichte" (so der Titel eines seiner Bücher) gekommen: Der totalitäre Widerpart (Sowjetunion und ihre Bündnispartner) sei von der Bühne der Weltpolitik verschwunden, die Welt auf dem Wege zu einer ewigen Harmonie aus Demokratie und (kapitalistischer) Marktwirtschaft; der Anbruch eines friedlichen weltweiten Wettbewerbs der Völker und Staaten, von Freiheit, Gleichheit und ständig wachsendem Wohlstand stehe unmittelbar bevor, der Lauf der Geschichte speise sich nicht mehr aus einer Dynamik von Widersprüchen.
Wer sich heute, knapp 30 Jahre später, in der Welt umsieht, sieht allerdings einen von Libyen über Syrien, den Irak, Afghanistan, Jemen, ... reichenden breiten Gürtel verbrannter Erde, von Bürgerkriegen erschütterter "failed states", Berge von Toten, Verstümmelter, Verhungernder .... und dadurch ausgelöster Migrationswellen.
Wer sich heute in Europa umsieht, einen Blick in den Geschichtsatlas wirft, eine fünfteilige Kartenfolge von 1999 bis 2020 miteinander vergleicht, der/dem fällt auf, dass eine kompakte blaue Fläche, ausgehend von einer in Europa durch Norwegen, Deutschland und Italien nach Osten begrenzten Linie im Norden die baltischen Staaten "verschluckt" hat, kurz vor St. Petersburg stehend, ebenso Ostmitteleuropa bis zu den Ostgrenzen Polens und Rumäniens. - Die "Farbe Blau" steht hier natürlich für die NATO. - Als grün eingefärbt erscheinen hier die Ukraine und Georgien (Staaten, denen eine Beitrittsperspektive eröffnet werden soll).
Animation: Nato-Osterweiterung Bearbeitung basierend auf:
By User: Arz - Seperated part from File:Map of NATO chronological.gif, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15583952 und folgende
WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS - Oktober 2021: »Russland und der Westen – Eskalation ohne Ausweg«
Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach
Video zur Veranstaltung: https://youtu.be/eA034XI0Y1w
Die Veranstaltung am 21.10.2021 mit Adreas Zumach fand viel Interesse, was zum einen in dem sehr aktuellen Thema begründet ist, aber auch an der Tatsache, dass Zumach dafür bekannt ist, die Themen mit sehr viel Sachkenntnis zu behandeln. Seine freie Rede und seine profunden Kenntnisse machten den Abend interessant und lebendig. Über den Situationsbericht hinaus unterbreitete er Vorschläge, wie man aus dem politischen Patt herauskommen könnte.
WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS – Januar 2021: »Sicherheit neu denken«
Bericht der Veranstaltung am 21.01.2021 "Sicherheit neu denken" – Vorstellung des Konzepts und Gespräch mit Ralf Becker und Ottmar von Holtz, MdB (Bündnis 90/die Grünen)
Orte des Erinnerns in Braunschweig – Rundgänge zu Gedenkpunkten 1933 – 1945
- 3. Auflage wieder erhältlich -
"Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit." Dieser Satz aus dem Talmud stand bis vor kurzem in Leuchtschrift weit sichtbar an einem Gebäude auf dem ehemaligen Postgelände am Hauptbahnhof. Das Zitat gehört zur "Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße", die erst im Jahr 2000 als zentraler Gedenkort eingeweiht wurde. 2001 beschloss der Rat der Stadt das "Konzept zur Planung, Errichtung und Gestaltung städtischer Erinnerungsstätten zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft". Es beschäftigt sich mit den Fragen, wie mit der NS-Vergangenheit der Stadt umgegangen werden und wie eine Erinnerungskultur aussehen soll. Die Stadt reagierte damit auf das gestiegene Interesse der Bevölkerung und der Forschung.
Unsere Vortragsreihe "Wege zu einer Kultur des Friedens"
Frieden nach außen und im Innern der Gesellschaft ist ein sehr gefährdetes Gut. Moderne Waffen können alles Leben auslöschen. Dauerhafter Frieden und gewaltfreie Lösungen von Konflikten setzen aber eine neue Lebenskultur weltweiter Gerechtigkeit und Solidarität voraus, die wir erst entwickeln müssen. Diese Kultur baut auf präziseren Informationen auf, als sie die Medien liefern, fordert selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger und einen anderen Umgang mit Tradition, Erziehung und Politik. Unsere Vortragsreihe "Wege zu einer Kultur des Friedens" in der Volkshochschule will zum Nachdenken über und zum Engagement für eine Kultur des Friedens anregen. Hier finden Sie Berichte zu den bisherigen Veranstaltungen
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