Die schrecklichen Zwillinge müssen gehen!

Die grundlegenden Prozesse in Atomreaktoren sind dieselben wie bei Atomwaffen, stellt Helmut Käss, seit Jahren aktives Mitglied des Braunschweiger Friedenszentrums und Hausarzt im Ruhestand, klar. 1998 bezogen die Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) aus medizinischer Sicht Position für einen Ausstieg auch aus der Atomenergie. Atomenergie sei seiner Meinung nach auf allen Ebenen inakzeptabel: gefährlich für die Gesundheit, sie berge das Risiko katastrophaler Strahlenfreisetzung und sei leicht zu verbinden mit der Herstellung von angereichertem Uran und Plutonium, die für Atomwaffen verwendet werden können.

Fehlinformationen

Bedauerliche Fehlinformationen sind verbreitet worden, auch von erfahrenen Experten und in Materialien für den Schulunterricht, die die Risiken ionisierender Strahlung herunterspielen. Für die Ärzte gibt es keine effektive Behandlung für die katastrophalen Folgen einer Atomexplosion oder eines Reaktordesasters. Wenn die Notwendigkeit zu verhüten, was man nicht kontrollieren kann, so groß ist, ist es offensichtlich, dass weder Atomwaffen noch Atomenergie Platz in einer sicheren, nachhaltigen Welt haben können.

Das Braunschweiger Friedensbündnis übergab am 8. Juli 2013 die Flagge der MAYORS FOR PEACE im Rathaus an Ratsmitglied Susanne Schmedt (GRÜ). Der Oberbürgermeister und sein 1. Stellvertreter sind in Urlaub, einen weiteren Stellvertreter konnten wir nicht finden; aber weltweit wird mit dem Flaggentag auf die Verantwortung der Bürgermeister und der Politiker für den Frieden hingewiesen. Das Friedenszentrum hatte das OB-Büro gebeten, dass das Rathaus die Flagge anschaffen und zeigen sollte, da Braunschweig Mitglied ist – so wie es Salzgitter und Wolfenbüttel getan haben. Aber BS weigert sich.

Der 8. Juli 1996 war der Tag, an dem der Internationale Gerichtshof die Atomwaffen in strenger Form ächtete. Seither haben alle 5 Jahre Nichtweiterverbreitungskonferenzen stattgefunden ohne großen Erfolg.

Wenn die Regierenden es nicht schaffen, so die Meinung der MAYORS, dann müssen die Menschen an der Basis damit anfangen Druck auszuüben. Schließlich haben die Mayors bei den Konferenzen zur Abschaffung Rederecht. Und die BewohnerInnen der Städte wären die ersten, die den Tod erleiden müssten. Daher heißt die Kampagne: Cities are not Targets!

Wir bitten weiterhin um Spenden für die Flagge, die 100 € kostete.

Das Friedenszentrum gratuliert unseren ausländischen MitbürgerInnen zur Einweihung des Hauses der Kulturen. Als Mitglied dieser BürgerInneninitiative fanden wir uns zwischen dem Stand der türkisch-islamischen Gemeinde DITIB und dem Verein BABS (Bienvenue aux Ateliers de Basse-Saxe), dem Verein der französischen Muttersprachler. Ingeborg Gerlach, Gudula Wegmann und Daniel Gottschalk führten viele Gespräche und sammelten kräftig Unterschriften für unsere Aktion "Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel."

Trotz des schlechten Wetters hatte das Fest eine hohe Besucherzahl. Wir hoffen, dass den BesucherInnen nicht nur das große kulinarische Angebot, sondern auch die dringende Notwendigkeit der Arbeit für Frieden in Erinnerung bleibt!

Eindrücke einer Begegnungsreise nach Palästina und Israel

Mit vielen Eindrücken kehrte eine Reisegruppe aus dem Bereich der Braunschweiger Landeskirche unter der Leitung von Pfarrer Eckehard Binder von einer Reise aus dem Heiligen Land zurück.

Auf dem Plan standen vor allem Besuche bei christlichen Gemeinden, Einrichtungen und Projekten, aber auch in einem Flüchtlingslager und in der Stadt Hebron.

Den stärksten Eindruck hinterließen die folgenden Begegnungen:

Mit einer christlich-palästinensischen Familie auf ihrem Weinberg südlich von Bethlehem. Seit mehr als 30 Jahren versuchen jüdisch-israelische Siedler aus der Umgebung sie von ihrem angestammten Land zu vertreiben. Mit ausländischer Hilfe halten sie jedoch an ihrem Begegnungs- und Versöhnungsprojekt mit dem Namen „Zelt der Völker“ fest unter dem Motto „Wir weigern uns, Feinde zu sein“.

Global Day of Action against Military Spending

3. Weltweiter Tag von Aktionen gegen Militärausgaben am 15. April 2013.

www.demilitarize.org

 

 

 

Am 3. April wurde von Prof. Walter Göhring aus Wien die jetzt in der Alten Waage vom Friedenszentrum präsentierte Ausstellung zu Friedensnobelpreisträger Alfred Fried eröffnet. Göhring schrieb 2006 die erste Biographie zu Fried und gehört zu den Autoren der Ausstellung.

Eindrucksvoll schilderte Göhring verschiedenste Facetten des Schaffens von Alfred Fried. 1911 hatte er, der eng mit Bertha von Suttner zusammenarbeitete, den Friedensnobelpreis für seine Verdienste um den konkreten Frieden bekommen.

Besonders interessant für das einheimische Publikum war, dass es Anfang Oktober 1920 nach 1919 die 2. Friedenskonferenz in Braunschweig gab, auf der auch Fried eine Rede hielt. So gut wie kein Braunschweiger weiß das.

Das Friedensbündnis hatte die zwei Braunschweiger Bundestagsabgeordneten Carola Reimann (SPD) und Florian Bernschneider (FDP) eingeladen, mit uns über die gefährlich angestiegenen Rüstungsexporte zu diskutieren. Wir beteiligen uns energisch an der „Aktion Aufschrei – Waffenexporte stoppen“, für die wir schon längere Zeit Unterschriften sammeln.

Dazu hatten wir unter der Leitung von Dr. Ute Lampe auch den Experten Hauke Friederichs geladen, der gerade bei der Waffenmesse in Abu Dhabi gewesen war und das aufschlussreiche Buch „Bombengeschäfte – Tod made in Germany“ herausgebracht hat. Er schreibt auch für den „Tagesspiegel“ und die „Zeit“.

Carola Reimann verwies auf das Regierungsprogramm der SPD. Das fordert eine restriktivere Waffenexportpolitik, als sie jetzt von Schwarz/Gelb betrieben wird. Ein Gremium des Bundestags soll geschaffen werden, das die größeren Exportentscheidungen der Regierung kontrollieren muss.