Am 4. April um 11:00 h begannen die gelungenen Ostermarschaktionen 2015 auf dem Braunschweiger Kohlmarkt. Es war schönes Wetter und es gab einige Infostände. Präsent waren der Stand des Friedenszentrums/ Friedensbündnis, die Vertretung von Braunschweig-Kaffee (zusammen mit Oiko-Kredit und Braunschweig-Schokolade), die dafür einstehen, dass Fairtrade sehr viel mit sozialem Frieden zu tun hat, die BIBS mit kritischer Betrachtung Braunschweiger Themen und eine Ausstellung der BISS (Bürgerinitiative Strahlenschutz). Um 11:15 h hielt Hans-Georg Hartwig für das Friedensbündnis eine Eröffnungsrede, in der er auf die Geschichte und die Bedeutung der Ostermärsche hinwies.

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Dann sprach Dr. Helmut Käss zu der Bedeutung des Manifests von Russell und Einstein, die wegen der Untergangsgefahr für die Menschheit vor allen Kriegen dringend gewarnt hätten und von dem Historiker Daniele Ganser, der auf die heutigen Gefahren eines Versuchs der USA hinwiese, die Macht durch Kriege erhalten zu wollen.

Im Anschluss fuhr der aus etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestehende Fahrrad-Korso, dessen Teilnehmer sich bunt geschmückt mit Friedensfahnen und friedenspolitischen Schildern und Postern präsentierten, die sie vorher vor dem Stand des Friedenszentrums ausleihen konnten, los und machte einen ersten Stopp am Landgericht, wo Herr Kuessner eine sarkastische Performance vorführte. 92 Todesurteile ergingen in Braunschweig durch die Sondergerichte. Herr Kuessner hat es wieder geschafft, auf seine einmalige, ganz eigene Art und Weise "künstlerisch" an die Verbrechen der NS-Justiz zu erinnern und gleichzeitig pointiert den Umgang der heutigen Justiz mit dem Thema zu kritisieren. Herrlich!

Der nächste Punkt auf der Route war der Bohlweg 51, wo Brigitte Constein-Gülde vortrug, welche Verbrechen durch die Gestapo dort verübt wurden und wie die Gestapo in Braunschweig entstand. Hier wurde vor kurzem eine Gedenktafel eingeweiht, für die das Friedenszentrum - und insbesondere Frieder Schöbel - sehr lange gekämpft hat. Aus rechtlichen Gründen können wir den Vortrag hier nicht wiedergeben, verweisen aber gerne auf unsere 2014 erschienene Broschüre "Orte des Erinnerns in Braunschweig - Rundgänge zu Gedenkpunkten 1933 - 1945 (2. Auflage)", die im Buchhandel - z.B. bei Graff - oder über eine E-Mail ans Friedenszentrum für faire 10 Euro käuflich erworben werden kann.

Danach fuhren die radelnden Demonstrantinnen und Demonstranten weiter zum Kolonialdenkmal, wo Ulrike Meyer-Schlüter von der Geschichte des Kolonialdenkmals erzählte. Außerdem stellte sie Bezüge zur heutigen Militarisierung in Schulen und Hochschulen auf.

In der Folge ging es für den Demonstrationszug aus Fahrrädern zur Magnikirche, wo Pastor Böger sie empfing und eine Rede hielt. Abschließend sangen die versammelten Menschen acht Strophen von "We shall overcome".

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Schließlich kam die Demonstration zum Kohlmarkt zurück, wo Elke Almut Dieter im Namen von Friedensbündnis und Friedenszentrum eine herzliche Rede hielt und dabei um neue Unterstützung bei unserer zukünftigen Friedensarbeit warb.

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Zum Schluss erzählte Henning Garbers von der BISS einiges über die traurigen Atomerbschaften in der Region, wobei er auf die Verquickung von friedlicher und militärischer Nutzung der Kernkraft verwies, das nicht gelöste Problem der Lagerung von Atomabfall am Beispiel Schacht Konrad aufzeigte und am Beispiel von der Familie Ziegler die rücksichtslose wirtschaftliche Nutzung von Atomabfall in Wohngebieten anprangerte, die eine atomare Strahlenbelastung für die Bevölkerung ignoriere.

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Bevor Hans-Georg Hartwig die Kundgebung als Versammlungsleiter beendete, würdigte er noch die Arbeit des Bündnis gegen Rechts in einem kurzen Dankeswort, wobei er ihr Durchhaltevermögen während der letzten Zeit würdigte und deutlich machte, dass auch das Friedensbündnis Braunschweig die stumpfe, faktenverdrehende Propaganda von Pe- und Bragida aufs Schärfste verurteilt und nicht in Braunschweig duldet!

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Wir wollen an dieser Stelle noch einmal allen Teilnehmern dieser Aktion herzlich danken!



Daniel Gottschalk