Das Friedenszentrum Braunschweig lehnt die vom Bundespräsidenten geforderte verstärkte Einmischung Deutschlands in internationale Konflikte ab. Wir kritisieren, dass er damit letztlich mehr militärische Einsätze fordert. Das Friedenszentrum plädiert stattdessen seit vielen Jahren für die Stärkung der zivilen Konfliktbearbeitung. Gerade Joachim Gauck sollte sich aufgrund seiner Herkunft aus der gewaltfreien DDR-Bürgerbewegung viel mehr für diese wirklich friedenschaffende Herangehensweise einsetzen.

Während die USA Abstand nehmen von militärischer Intervention, werden Deutschland und die EU in zunehmendem Maße aktiv. Die militärischen Interventionen der vergangenen Jahre haben die Probleme nicht gelöst, sondern schlimme Folgen mit sich gebracht (Afghanistan, Irak). Wir weisen auf die Existenz des Zivilen Friedensdienstes hin, der für ein Umdenken steht und neue Wege entwickelt hat.

Es wird nie nach den Ursachen der Konflikte gefragt. Oft sind es Probleme, die schon im Vorfeld durch zivile Konfliktbearbeitung hätten gelöst werden können. Als Argument wird häufig (siehe Frau von der Leyen) der Schutz der Zivilbevölkerung (Mord und Vergewaltigung) angeführt. Aber die Militäreinsätze haben viele zusätzliche Opfer unter der Zivilbevölkerung mit sich gebracht. Und geht es häufig nicht eher um Bodenschätze, wie neuerdings wieder in der Zentralafrikanischen Republik?

Die Bundeswehr hat sich im Lauf ihrer Geschichte immer weiter von ihrer ursprünglichen Aufgabe der Landesverteidigung entfernt. Sie versteht sich jetzt offen als unglaublich teure Interventionsarmee auf Kosten unserer sozialen Zustände – eine Zielsetzung, die das Friedenszentrum schärfstens missbilligt

Im übrigen verweisen wir auf den Wehrbeauftragten Königshaus, der die Bundeswehr jetzt schon durch Auslandseinsätze für überfordert hält. Wenn der Bundespräsident sich nicht durch die Mahnungen der Friedensbewegung überzeugen lässt, so sollte er doch wenigstens auf die Argumente der Truppe hören.

Der Vorstand des Friedenszentrums Braunschweig e.V.